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Internationaler Kindertag 2024 – Teil 1

Lesedauer 15 min

Der internationale Kindertag dient dazu, über die universell geltenden Kinderrechte aufzuklären und die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf das Wohlbefinden von Kindern auf der ganzen Welt zu legen.

Kinderrechte wurden in Folge der UN-Konvention festgelegt und beinhalten beispielsweise das Recht auf Bildung, den Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie das Diskriminierungsverbot. Kinderrechte sind vor allem auch eines: Menschenrechte – die Auffassung, dass allen Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder Status, ein Leben in Würde, Freiheit und Gleichheit zusteht. Deshalb widmen wir uns in diesem Beitrag einem Herzensthema: Wie bringt man Kindern genau diese Auffassung näher? Denn die Benachteiligung von Kindern beispielsweise auf Grund ihres sozialen Status oder ihrer Herkunft ist real – AUCH in Deutschland. Wie kann man das eigene Kind vor Ausgrenzung schützen, beziehungsweise andere Kinder durch die richtige Erziehung des eigenen Kindes vor Stigmatisierungen bewahren und eine offene Weltanschauung lehren.

Um euch hierfür einen Leitfaden zu geben, hangeln wir uns an den Diversitätsdimensionen entlang. So können wir sicherstellen, dass wir jede Ebene, die Diversität mit sich bringt, thematisieren und jeweils Möglichkeiten benennen, diese kindgerecht daheim, in der Schule oder im Kindergarten aufzugreifen. Denn dieser wichtige Lehrauftrag beginnt vor allem bei einem selbst.

Achtet bei Erläuterungen oder beim Beantworten von Fragen darauf, keine „Die“ und „Wir“-Sprechweisen zu verwenden. Denn vermutlich werdet ihr selbst nicht mit jeder einzelnen Diversitätsdimension bereits persönliche Erfahrungen gemacht haben. Doch Inklusion und das Aufzeigen von Vielfalt beginnen genau hier – bei der Sprache.

Außerdem stellen wir euch in diesem Blogbeitrag viele wertvolle Bücher, Filme und Videos vor, die genau diese Vielfalt feiern. Wir möchten euch trotzdem dafür sensibilisieren, dass eure Kinder im Laufe ihres Lebens auch mit diskriminierenden Darstellungen konfrontiert werden. Diese als unfair und unwahr zu benennen, ist genauso wichtig wie, gemeinsam die Schönheit von Vielfalt und Diversität zu feiern.

Lasst uns starten!

Diversität leicht gemacht – ein kindgerechter, bunter Leitfaden

Wie kommt man anschließend in den bewussten Dialog mit dem eigenen Nachwuchs? Auch hier gibt es wunderbare Bücher, die die Vielfalt und gleichzeitig die Gemeinsamkeiten von Kindern hervorheben und thematisieren: „Erstes Aufklappen und Verstehen: Was ist Rassismus?“, „Ich bin fast genau wie du“ oder „Alle anders. Das sind wir!“ – um nur drei von vielen zu nennen. Sie dienen als optimaler Einstieg in ein Gespräch, das verschiedene Aspekte aufgreifen kann und je nach Perspektive unterschiedliche Gesichtspunkte anspricht. Hier ein paar Ideen:

  1. Vielfalt feiern und erlebbar machen.
  2. Die Identität eurer Kinder stärken.
  3. Die Aufklärung darüber, dass Rassismus existiert, wir allerdings gemeinsam gegen Rassismus stehen können.

Aber auch andere Medien greifen die Thematik auf. Fragt euch selbst: Werden in den Kinderfilmen, die mein/unser Kind schaut, diverse Lebensrealitäten aufgegriffen? Repräsentanz ist wichtig und schafft Verständnis.

Das Projekt eines Kinderhorts in Sachsen-Anhalt verdeutlicht, dass Kinder durchaus neugierig sind, was Unterschiede und Vielfalt im Menschsein betrifft. Umso wichtiger ist es, den richtigen Umgang zu fördern. Bei dem Projekt wurde die Männerfußball-WM 2014 genutzt, um das Zusammentreffen der verschiedenen Nationen in Brasilien mit dem Zusammentreffen der Kinder unterschiedlicher Migrationshintergründe im Hort zu vergleichen. Ein toller Einstieg, um Kinder für verschiedene kulturelle Backgrounds zu sensibilisieren. Übrigens fiel den Kindern dabei auf: „Da stehen ja nur Männer auf dem Platz.“ – was wiederum den Fokus auf den Frauenfußball lenkte… und unseren Fokus auf eine weitere Diversitätsdimension:

Wie finden sich Kinder und junge Erwachsene, die nicht den Stereotypen entsprechen, in einer Welt zurecht, die auf ein binäres Geschlechtssystem gepolt ist? Und wie bringen wir unseren Kindern näher, dass es sich bei diesem System ausschließlich um Klischees handelt, nicht aber um die Realität. Denn Kinder sind Individuen, deren Entwicklung unabhängig von vorgefertigten Schablonen erfolgen darf und soll. Ermutigt eure Kinder also genau dazu: Lasst sie verschiedene Sportarten und Freizeitaktivitäten ausprobieren und ein breites Spektrum an Interessen und Gefühlen ausleben. Auch hier gilt wieder: Was eure Kinder täglich konsumieren und hören, bildet ein Teil der Weltanschauung, die sich nach und nach formen wird. Zum Glück gibt es heutzutage eine Vielzahl an Filmen sowie Neuverfilmungen, die klassische Rollenbilder auflösen. Hier dürfen auch Jungs ihre Gefühle zeigen und Mädchen werden aus der passiven Prinzessinen-Rolle geholt.

  • Elsa und Anna
  • Alles steht Kopf
  • Die Sendung mit der Maus
  • Sieger sein

Übrigens: Ist euch schon aufgefallen, dass wir auf unserer Website gendern? Zig Studien belegen, dass Gendern tatsächlich einen Unterschied macht: Gleichstellungsmaßnahmen rücken durch das Gendern in den Vordergrund, Inklusion wird greifbarer und soziale Normen werden entstereotypisiert.

Während diese Thematiken gerade für jüngere Kinder noch zu komplex sind, ist es trotzdem möglich, einen wertschätzenden Umgang mit allen Altersgruppen zu vermitteln. Wie wäre es zum Beispiel damit, der älteren Nachbarin anzubieten, den Einkauf in den vierten Stock zu tragen? Auch innerhalb der Familie Aktivitäten generationenübergreifend zu planen, trägt zu einem positiven Austausch der unterschiedlichen Altersgruppen bei. In unserem Blogartikel „Volle Familienpower voraus!“ haben wir bereits ausführlich über dieses Thema berichtet – lest also gerne rein und sammelt neue Ideen für euren nächsten Familientag.

Schließlich bleibt zu sagen: Auch bei der Diversitätsebene des Alters geht es vor allem darum, euren Kindern als positives Beispiel vorauszugehen. Kinder, die ihre Eltern dabei beobachten, einen respektvollen und empathischen Umgang mit ALLEN Menschen zu pflegen, werden diese Kompetenz nach und nach auch für sich selbst übernehmen.

Auch inklusive Spiel- oder Sportgruppen fördern die Begegnungen mit Menschen unterschiedlicher Backgrounds. Denn es ist wichtig, dass Kinder eine Vielfalt an Persönlichkeiten mit den verschiedensten Fähigkeiten und Merkmalen kennenlernen und ein Austausch ermöglicht wird.

Fortsetzung folgt

Seid gespannt auf Teil 2 dieses Blogs. Wir werden euch über die Diversitätsdimensionen sexuelle Orientierung, Religion und Weltanschauung und soziale Herkunft aufklären. Außerdem wartet ein kleines Vielfalts-Quiz auf euch – eine Wissenserweiterung im Bereich Vielfalt und Diversität geht nämlich auch spielerisch. Auf unserer Website vorbeizuschauen und mitzurätseln lohnt sich also.